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1. Das Deutsche Reich - S. 28

1905 - Berlin : Mittler
— 28 — Als eine Bodenschwellung im heutigen hessischen und Weserberg- lande aus dem Meerbusen ein Binnengewässer bildete und die auf- gestauten Wassermassen sich schließlich einen Abfluß durch das rheinische Schiefergebirge gebahnt hatten, da füllten mit vereinten Kräften die Gletscher der Alpen, des Schwarz- und Wasgenwaldes die Grabensenke mit Moränenschutt zum Teil wieder zu. Ihnen verdankt die oberrheinische Tiefebene zum größten Teile ihre heutige Bodengestalt und Bodenzusammensetzung. I. Die oberrheinische Tiefebene. a) Lage und Grenzen. Dieselbe umfaßt das Tiefland zwischen Schwarzwald, Odenwald, Spessart im Osten, Taunus im Norden, Hunsrück, Hart, Wasgenwald im Westen und dem Schweizer Jura im Süden. b) Ausdehnung. Ihre größte nordsüdliche Ausdehnung beträgt fast 300 km, die westöstliche schwankt zwischen 20 und 60 km. Ihr Flächenraum beträgt etwa ein Viertel der Provinz Brandenburg. Welchen wirtschaftlichen Wert haben die natürlichen Landes Verhältnisse ? a) Der Boden. Gestalt und Zusammensetzung des Bodens dieser Ebene sind mannigfaltig. Unmittelbar an den Fuß des Wasgenwalds schließt sich ein wellenförmiges Gelände, das wegen seiner Bedeckung mit Löß außerordentliche Ertragsfähigkeit zeigt und für die Boden- kultur im ganzen Elsaß von höchstem Werte ist. Von ähnlicher Fruchtbarkeit ist der rechtsrheinische (badische) Teil der Ebene, der sich am Fuße des Schwarz- waldes entlangzieht. Ein wesentlich ungünstigeres Bud zeigen jedoch die Ufergelände des Rheines bis Straß bur g in einer Breite von 10 km. Hier liegen nämlich die Sand-, Kies- und Geröllmassen zutage, die das reißende Wasser des Rheins bis hierher getragen. b) Klima. Es ist in keinem Teile Deutschlands günstiger als hier. Im Osten, Westen, Norden von hohen Randgebirgen umgeben, bleibt die Ebene vor den rauhen Winden aus diesen Himmelsrichtungen bewahrt; dagegen haben die feucht- warmen Südwestwinde freien Zutritt. c) Die Niederschläge der Ebene sind im Osten und Norden reichlicher als im Westen. i

2. Das Deutsche Reich - S. 9

1905 - Berlin : Mittler
— 9 — sodann alle Futterkräuter, Wurzel- und Handelsgewächse ge- deihen vorzüglich auf ihm. Die Alluvialbildungen der Seen und Flüsse geben wohl ein vorzügliches Weideland (Marschen), sind aber wegen ihres hohen Feuchtigkeitsgehalts für den Körnerbau wenig geeignet. An besonders feuchten Orten, die den üppigsten Graswuchs gestatten, bildet sich durch innige Verbindung von vermodernden Pflanzenresten und Erdkrume der Humusboden. Im all- gemeinen ist er kraftlos, weil arm an mineralischen Nähr- stoffen. Das auf ihm geerntete Getreide liefert daher mehr Stroh als Körner. Jedoch erweist er sich für Mergelauffuhr sehr dankbar. In verschiedenen Gegenden des deutschen Reiches, wie im oberen Rheintal (oberrheinische Tiefebene), in der Magde- burger Börde und am Fuße der Sudeten, trifft man eine Bodenart an, die wegen ihrer gelblichen Färbung und der ihr eigenen großen Fruchtbarkeit dem Lehmboden sehr ähnlich sieht; es ist der Löß. Er verdankt seine Entstehung teils der ablagernden Tätig- keit des Wassers, weshalb man auch eine große Menge von Schnecken und Muscheln in ihm findet, teils aber auch der abtragenden und wieder aufschichtenden Wirkung der Winde. Wie äufsert sich der Einflnfs des Klimas auf den Bodenbau ? Das Klima oder die Witterung ist im wesentlichen ein Produkt von Temperatur, Regen und Wind. Diese üben einzeln oder vereint eine einschneidende Wirkung auf den Bodenbau aus. So steht die Entwicklung von Wiesen und Weiden in einem hervorragenden Abhängigkeitsverhältnisse von den Niederschlagsmengen. Je größer dieselben, um so üppiger gedeiht der Graswuchs. Darum ist ja auch die gesamte Nordseeküste mit Marschen so reich gesegnet; darum nehmen auch die Weiden der ober- deutschen Hochebene, des Erzgebirges, der Sudeten, des hohen Venn und am Niederrhein so bedeutende Strecken ein. Wo aber reichliche Niederschläge mit hohen Sommer- temperaturen sich vereinigen, da wird der Bodenbau be- sonders begünstigt. Tritt infolge geschützter Lage die Vegetationszeit sehr früh ein und dauert dieselbe bis in den Herbst hinein, dann kann mehrmals geerntet werden, wie das die ober-

3. Das Deutsche Reich - S. 10

1905 - Berlin : Mittler
10 — rheinische Tiefebene deutlich zeigt. Handelsgewächse, wie Tabak, Hopfen, Zichorien, Hanf und Mohn, gedeihen dann vorzüglich. Wirken jedoch in einem Gebiete hohe Sommer- temperaturen und geringe Bewölkung zusammen, so ist dies, natürlich immer unter Voraussetzung der entsprechenden Bodenzusammensetzung, ganz besonders für den Wein- und Obstbau günstig. Daher eignet sich auch die Rheinebene mit ihren seitlich gelegenen Tälern in so hervorragender Weise für diese Kulturen. In Gegenden mit ausgedehnten Sandflächen (Mark Brandenburg) sind viele Regentage mit nicht zu großer Er- giebigkeit für den Anbau von Halmfrüchten besonders er- wünscht. So förderlich auch ergiebige Niederschlagsmengen im Sommer dem Stoppelfruchtbau sind, so hinderlich können sie jedoch leicht der Getreideernte werden, deren Güte nicht selten darunter empfindlich leidet. Höhere Temperaturen im Spätherbst begünstigen die Bearbeitung des Bodens zwischen Ernte- und Saatzeit. Heftige, lange anhaltende Stürme sind der Auf- forstung mancher Gegenden sehr hinderlich; dagegen ist ein hoher Feuchtigkeitsgehalt der Luft derselben dienlich. gl. Die natürlichen Landschaften. (Allgemeines.) Die Lage des deutschen Reiches im Gradnetz. Deutschland liegt auf der östlichen Hälfte der nördlichen Erdhalbkugel; es erstreckt sich vom 6. bis 23.° ö. L. (Greenwich). Es reicht ferner vom 47. bis zum 56.° n. Br. und dehnt sich somit durch etwa 9 Breitengrade aus. (Genau bezeichnet, hegt der südlichste Punkt 47° 16', der nördlichste 55° 53' n. Br., der westlichste 5° 52' und der öst- lichste 22° 53' ö. L.). Welche politische Lage hat Deutschland? Mit Recht hat man es das »Herz« Europas genannt. Drei Groß- und vier Kleinstaaten umschließen es un- mittelbar in einem großen Kranze.

4. Das Deutsche Reich - S. 92

1905 - Berlin : Mittler
92 1800 km. Dadurch ist Deutschland auf die Teilnahme an dem überseeischen Handel und Verkehr direkt hingewiesen. Früh- zeitig hat es darum auch lebendigen Anteil an der ozeanischen Dampfschiffahrt genommen. Zwar ist die deutsche Nordseeküste nur an wenigen Stellen für größere Fahrzeuge zugänglich und nur an den Mündungen der Flußläufe für Seeschiffe fahrbar; doch sind diese wenigen Punkte zur Entwicklung eines ganz bedeutenden überseeischen Handels völlig ausreichend gewesen. Die Ostseeküste ist von ähnlicher Beschaffenheit wie die Nordseeküste. Auch ihr fehlt es im ganzen an Landungs- stellen für Fahrzeuge mit größerem Tiefgange. Dies gilt nament- lich vom östlichen Teile der Küste ausschließlich der O der- und Weichselmündung. Nur im Westen steigt die Küste häufiger steil an und bietet dem Verkehr geräumige Buchten mit tiefen Einfahrten (Förden), unter denen sich diejenigen von Flensburg und Kiel besonders auszeichnen. Die Be- deutung der Küste liegt darin, daß sie Deutschlands Handel und Verkehr mit den Gestadeländern der Ostsee begünstigt. Warum haben die Seeliandelsplätze der Nordseeküste gegen- wärtig gröfsere Bedeutung als die der Ostseeküste? Eine völlige Verkehrsstockung durch Vereisung scheint für die Nordseehäfen so gut wie ausgeschlossen ; dagegen haben die östlichen Hafenplätze der Ostseeküste zuweilen mit einer derartigen Abschließung vom offenen Meere zu rechnen, die nicht selten bis in den April hinein anhält. Demnach sind die Häfen der Nordsee vor ihren Schwestern an der Ostsee infolge ihrer klimatischen Lage begünstigt. Die Nordseehäfen sind auch durch ihre bessere Weltlage vor den Ostseehäfen bevorzugt; denn die Nordsee steht durch das Ärmelmeer in direkter Verbindung mit dem Atlantischen Ozean, der zur Zeit den Hauptschauplatz des Weltverkehrs bildet. Dagegen ist die Ostsee durch die Halbinsel Jütland vom offenen Meer getrennt. Für eine Seehandelsstadt sind zwei Gebiete von großer Bedeutung, nämlich das Erzeugungs- und das Absatzgebiet. Beide werden durch das Hinterland der betreffenden Küste gebildet. Je größer seine Ausdehnung ist, desto besser ist dies für die vorgelagerten Küstenstädte. Da nun Deutsch- lands Breitenausdehnung im Westen am bedeutendsten ist, so sind auch durch diesen Umstand die Nordseehäfen be- günstigt.

5. Das Deutsche Reich - S. 21

1905 - Berlin : Mittler
— 21 — Breite gegraben. An mehreren Stellen treten die Ufer derselben so dicht aneinander, daß dadurch das Tal in drei Becken geteilt wird. (Fruchtbarkeit.) Da es den Wassern der Donau hier an Kraft mangelt, die mit- geführten Geröllmassen fortzuschaffen, so verbaut sie sich oft selbst ihren Weg, tritt über die Ufer, bildet neue Rinnsale und versumpft die Ufer- landschaften. So entstanden die großen Donaumoore der beiden westlichen Becken, deren Moos- und Schwemmland wenig fruchtbar ist. Dagegen zeichnet sich das dritte Becken unterhalb Regensburgs infolge seines Reichtums an Löß und schwarzer Dammerde durch große Ertragsfähigkeit aus. Welchen wirtschaftlichen 61 e samt wert hat das nördliche Vorland der Alpen? Derselbe ist abhängig von dem Werte, den die natürlichen Hilfsquellen der Landschaft für die Erwerbsverhältnisse ihrer Bewohner haben. Er äußert sich im: 1. Bodenbau. Der Aufbau der Landschaft (Alpen), die Zusammensetzung der Bodenoberfläche (süddeutsche Hochebene: tonige, glimmerreiche Sand- schichten, das Verwitterungsprodukt des an Nährsalzen armen Glimmer- schiefers, Oberpfalz: teils sandige, trockene und dünne, teils zu feuchte tonige Ackerkrume), die Höhenlage der Randgebirge und das Klima des gesamten Vorlandes sind dem Bodenbau wenig günstig. Denn obwohl im südlichen Deutschland gelegen, sind die mittleren Jahrestemperaturen infolge der erheblichen Seehöhe (500 m) doch sehr niedrig (Böhmerwald + 6° bis 7°, Oberpfalz, Jura, südlicher Teil der Hochebene -+- 7° bis 8°, im nördlichen Teile und am Bodensee + 8° bis 9°). Die ungehindert eintretenden Ostwinde, die abkühlenden Luft- strömungen, die von den Alpen wehen, lange, strenge Winter gestalten das Klima rauh. Dazu tritt eine für den Bodenbau allzu reichhche Niederschlags- menge (700 bis 1200 mm). Dennoch sind einzelne durch besonders geschützte Lage und große Fruchtbarkeit ausgezeichnete Bodenbaubezirke vorhanden. Es sind: a) Niederbayern mit dem Düngäu, die weite Ebene von Regensburg südöstlich bis über Straubing hinaus. Es besitzt unübertreffliches Getreideland und gehört daher zu den am meisten Weizen und Gerste bauenden Gebieten Deutschlands. Man nennt es Bayerns Kornkammer. Die Abhänge und geschützten Täler des gegenüberliegenden baye-

6. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 9

1908 - Berlin : Süsserott
— 9 — reichen Erzeugnisse der Donauländer (Holz, Getreide, insbesondere Weizen und Mais) den Weltmärkten zuführen. Neben ihr hat die Elbe die größte Bedeutung, die, schiffbar von Melnik ab, die böh- mischen Erzeugnisse (Braunkohlen, Gerste, Hopfen, Obst) zu Tal befördert und die direkte Verbindung mit Hamburg und der Nordsee herstellt. Auch Oder und Weichsel sind von einiger Wichtigkeit, erstere insbesondere für die Flößerei und den Transport von Erzen und Kohlen (Witkowitz in Mähren verarbeitet zum Teil schwedische Eisenerze !), letztere für die Beförderung galizischer Produkte (Roggen, Salz, Petroleum). Kanäle sind wenige vorhanden; der wichtigste ist der Franzens- kanal zwischen Donau und Theiß. Doch ließe sich auf diesem Gebiete vieles bessern: Donau-Elbe, Donau-Oder, wogegen die geplante Ver- bindung Donau-Mittelmeer kaum zu überwindende Schwierigkeiten bieten dürfte. Die Seen, außer dem Bodensee von geringer Bedeutung für den Verkehr, zeichnen sich wie der Neusiedler- und Plattensee durch ihre Größe oder wie viele Alpenseen (Achen-, Traun-, Gardasee) durch reizende Ufer aus. Das Adriatische Meer hat infolge seiner Küstenbildung (Steilküste) vorzügliche Häfen (Triest, Fiume), ist immer eisfrei und wird wegen seiner hohen Temperatur und der landschaftlichen Schönheit seiner Küsten viel besucht (Österreichische Riviera— Abbazia). 4. Klima und Bodenfruchtbarkeit. Infolge der Lage inmitten großer Landmassen, bei dem Vorherrschen des Gebirges und dem geringen Einfluß des Meeres ist das Klima bis auf die Küstengebiete und Inseln, die bezüglich der Wärme mit Neapel und Lissabon wett- eifern können, ein kontinentales; strenge Winter wechseln mit heißen Sommern ab. Ungarn, Galizien und Böhmen weisen die größten Temperaturunterschiede auf; kalt sind die Hochgebirgs- regionen der Alpen und Karpathen, sehr warm die geschützten Alpen- täler in Südtirol (Meran, Bozen — klimatische Kurorte). Die meisten Niederschläge haben die Gebirgsländer, regenarm sind die ungarischen Tiefebenen (warum?). Die Folge davon sind die Baumlosigkeit und der Pußtencharakter derselben. Eine àus Bodengestaltung und ungleicher Erwärmung der Luftschichten zu erklärende Erscheinung ist die „Bora", ein stoßweise wehender

7. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 55

1908 - Berlin : Süsserott
— 55 — den Bahamainsein und dem größeren Teil der Kleinen Antillen, von denen Trinidad die bedeutendste ist. Alle diese Inseln haben für das Mutterland Bedeutung durch den Plantagenbau, der Zuckerrohr (Rum), Vanille, Kakao, Tabak, Kaffee hervorbringt. Kulturhistorisch denkwürdig ist die Insel San Salvador aus der Bahamagruppe (Landung des Columbus, 12. Oktober 1492). Reich an nutzbaren Hölzern, und daher wichtig für den englischen Schiffbau, ist der Bezirk von Britisch- Honduras. Hauptniederlassung Belize ; Ausfuhrartikel Mahagoni, Teak- und Campecheholz. Britisch - Guayana mit dem Hauptort George- town bringt reiche Erträge an Gummi, Hölzern, Tabak, Kakao, Vanille. 4. In Australien. a) Der Australische Staatenbund. Er besteht aus dem Festlande von Australien und der im Süden vorgelagerten Insel Tasmania (rund 8 Mill, qkm mit 4,4 Mill. Einwohnern) und liegt je zur Hälfte nördlich und südlich vom Wendekreise des Steinbocks. — Australien ist eine Hochfläche, deren Ost- und Westrand ziemlich stark ansteigt. Eine allmähliche Abdachung zur Küste bildet nur das Stromsystem des Murray mit seinem Nebenfluß Darling. Was ergibt sich daraus für den Verkehr mit dem Innern? Die fruchtbaren Tiefebenen liegen ganz verstreut, und die Besiedelung kann fast nur von der Küste aus erfolgen. — Das Klima Australiens ist, seiner Lage ent- sprechend, im Innern und im Norden heiß und trocken, im südlichen Teile gemäßigt und der Gesundheit zuträglicher. Für den Ackerbau eignet sich ungefähr die Hälfte der Boden- fläche, jedoch ist erst ein Vierzigstel davon in Anbau genommen. Im gemäßigten Süden gedeihen Weizen und Mais, im Gebirgslande Hafer. Die Kartoffel findet sich besonders in Tasmania und Neu- Süd-Wales, Reis- und Zuckerrohrkultur beginnt sich in den Flußtälern auszubreiten. Die Küstenstriche sind für Obst- und Gemüsebau geeignet; man zieht Bananen, Orangen, Ananas, Mandeln, Oliven und vom Obst der gemäßigten Zone Pflaumen, Pfirsiche, Erdbeeren. Auch gedeiht an sonnigen Gebirgsabhängen die Weinrebe. (Erste An- pflanzung von Deutschen!) Der Tabakbau (Neu-Süd-Wales und Victoria) ist von größerer Bedeutung als der Kaffeebau. — Die Tierzucht ist besser entwickelt als der Ackerbau. In den Steppen des Innern blüht die Schafzucht, welche im Jahre 1906/07 mehr als 2 Mill. Ballen Wolle i. W. von rund 600 Mill. M für die Ausfuhr lieferte (Zahl der Schafe 1902: 74,3 Mill. Stück). Abnehmer sind von

8. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 92

1908 - Berlin : Süsserott
— 92 — Seen und gib ihre Bedeutung für den Po an! In den Südabhang der Alpen eingebettet und vor rauhen Nordwinden geschützt, kann sich an den Ufern der Seen ein üppiger Pflanzenwuchs entwickeln, der sie nebst ihrem milden Klima zu den reizendsten Punkten der Erde macht (Winterkurorte, Fremdenverkehr!). 4. Klima und Bodenfruchtbarkeit. Während der Poebene schroffer Gegensatz zwischen Sommer und Winter eigen ist, ver- schwindet dieser nach Süden immer mehr; die Trockenheit nimmt von Norden nach Süden zu, wo sie durch den von Afrika herüber- wehenden Scirocco noch verschärft wird (Neapel ist 4, Sicilien 5 Monate regenlos). In den Sumpfgebieten herrscht oft das Malaria- fieber, wogegen die Riviera von Kurorten besät ist (San Remo, Nervi). — Das Klima unterstützt die fast unerschöpfliche Frucht- barkeit großer Bodenstrecken — Poebene, Ätnagebiet, Ebenen von Apulien und Kalabrien —, so daß man jahrelang ohne Düngung reiche Erträge erzielt und in manchen Teilen des Landes fast das ganze Jahr hindurch ernten kann. 5. Politisches und Bevölkerung. Italien bildet seit 1861 ein ver- einigtes, konstitutionelles Königreich, dessen Bewohner zum größten Teil Romanen sind und der römisch-katholischen Kirche angehören. Lebhafte Phantasie, rasche Auffassungsgabe, Nüchternheit sind die Lichtseiten, leichte Erregbarkeit und Leidenschaftlichkeit, die wegen einer Kleinigkeit zum Messer greifen läßt (Anarchisten, Geheim- gesellschaften !), endlich in Süditalien Hang zur Trägheit und Un- reinlichkeit die Schattenseiten ihres Charakters. Die Volksbildung läßt noch viel zu wünschen übrig. Die große Bevölkerungsdichte (im Mittel 113 Menschen auf dem Quadratkilometer!) verbunden mit den ungünstigen Erwerbsverhältnissen (Großgrundbesitz, wenig Industrie!) sind die Ursachen einer bedeutenden dauernden sowohl als auch zeitweiligen Auswanderung (300000—500000 im Jahre, hauptsächlich Maurer und Erdarbeiter). B. Wirtschaftliches. I. Die Landwirtschaft beschäftigt in Italien noch mehr als die Hälfte der Bevölkerung und nimmt rund 70% des Bodens in Be- nutzung. Früher war der Anteil des unproduktiven Landes geringer; jetzt liegen infolge jahrhundertelanger Verwahrlosung und infolge

9. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 127

1908 - Berlin : Süsserott
- 127 '— nach den Philippinen aus und Waren für ungefähr 2,5 Mill. M von dort ein. .. 2. Die Marianeninsel Guam und die Hawai- oder Sandwichinseln, letztere als Territorium den Vereinigten Staaten angegliedert, sind wichtig als Schiffahrts- und Kabelstationen. Hauptort Honolulu. 3. Die Samoainsel Tutuila, in der Südsee gelegen, hat ebenfalls nur als Schiffahrtsstation Bedeutung. 4. Cuba und Puertorico. Die erstgenannte Insel, „die Perle der Antillen", bildet zwar eine eigene Republik, aber unter der finanziellen Kontrolle der Union und wird wahrscheinlich früher oder später mit dieser vereinigt werden. H ab an a ist durch eine riesige Dampffähre mit der Insel Key West verbunden ; von dieser führt eine Bahn über 42 Koralleninseln nach der Südküste Floridas (84 km), so daß man im Pullmann-Wagen von New York nach Cuba gelangen kann. Puertorico steht unter der Verwaltung der Vereinigten Staaten. (Die wirtschaft- lichen Verhältnisse siehe S. 130.) Mexiko. A. Allgemeines. Die Vereinigten Staaten von Mexiko sind nach Lage und Boden- gestaltung eine Fortsetzung des südlichen Teiles der pazifischen Hälfte Nordamerikas. Sie bedecken eine Fläche von 1,987 Mill, qkm (3% mal so groß wie Deutschland), haben aber nur 13,5 Mill. Ein- wohner. Die Flüsse sind weder zur Schiffahrt noch zur Förderung der Industrie geeignet. Das Hochland ist sehr trocken und nur bei künstlicher Bewässerung fruchtbar, hat aber sehr gesundes Klima. Die Küstengegenden sind zwar äußerst fruchtbar, aber sehr ungesund (Malaria und gelbes Fieber). Die Bevölkerung besteht vorwiegend aus Mestizen, Indianern und Kreolen; die vorherrschende Sprache ist die spanische. Bürgerkriege und Mißwirtschaft hatten das Land fast zur Wüste gemacht, und erst unter dem straffen Regiment des jetzigen sehr tüchtigen Präsidenten beginnt man mit der Ausnutzung der reichen natürlichen Hilfsquellen des Landes, wobei der Unter- nehmungsgeist des nordamerikanischen Nachbars die Rolle des Führers und Nutznießers übernommen hat. B. Wirtschaftliches. i. Die Landwirtschaft bevorzugt in den Terrassenlandschaften und Küstengebieten den Plantagenbau, bringt aber auch auf der

10. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 112

1908 - Berlin : Süsserott
112 zu den größten und wasserreichsten der Erde. Dieser Umstand ist für die Entwicklung des Landes von weittragender Bedeutung ge- wesen. Vor allem ist dabei an den schon erwähnten Mississippi (,,Vater der Ströme") zu denken, der bis New Orleans von den größten Seedampfern befahren werden kann (40 m Tiefe). Nenne die größten Nebenflüsse nach der Karte ! Aber auch die östlichen Küstenflüsse sind, wenigstens unterhalb der fast bei allen vorhandenen Fälle und Stromschnellen (Fallirne), stattliche Schiffahrtswege, allen voran der Hudson, der sich in seinem Unterlaufe fjordartig erweitert und die herrliche New York -Bai bildet (65 km Ladegelegenheit). Alle dienen aber gerade wegen ihres Reichtums an Fällen in hervor- ragendem Maße der Industrie. Dagegen sind die Ströme des Westens beinahe durchweg tosende, wilde Gewässer, die sich durch wolken- bruchartige Regen heute haustief mit Wasser füllen und morgen infolge der herrschenden Hitze fast ausgetrocknet sind. Für den Verkehr haben sie außer einigen, die wie Rio Grande del Norte, Colorado, Sacramento wenigstens im Unterlaufe beschränkt der Schiffahrt dienen, wenig Bedeutung. Dagegen führen viele von ihnen Gold und sind dadurch von großem Wert für die Besiedelung des Westens geworden. Für die Erschließung Alaskas und den Ver- kehr mit dem Goldbezirk Klondyke hat der Jukon große Be- deutung. Der St. Lorenzstrom entwässert das Gebiet der großen Seen, die mit 247 000 qkm fast halb so groß wie Deutschland sind. Sie liegen außer dem Michigansee und Teilen des Oberen- und Huron- sees auf canadischem Boden, sind aber ebenso wie der zuletzt ge- nannte Strom außerordentlich wichtige Verkehrswege. (Durch die St. Marys-Kanäle zwischen dem Oberen- und Huronsee gingen 1904 44,3 Mill, t Güter.) Die Bedeutung jener Wasserstraßen wird noch dadurch erhöht, daß sie durch Kanäle sowohl mit dem Hudson (Atlantischer Ozean) als auch mit Ohio und Illinois (Mississippi—golf von Mexiko) in Verbindung stehen. (Das gesamte Kanalnetz der Union hat eine Ausdehnung von rund 5000 km und verbindet fast alle Flüsse des Ostens untereinander und mit den großen Seen.) Ganz abflußlos ist das ,,Große Bassin", ein Gebiet, so groß wie das Deutsche Reich. Sammelbecken ist der große Salzsee. 4. Klima und Bodenfruchtbarkeit. Das nordamerikanische Klima zeichnet sich durch sehr warme Sommer, aber auch durch sehr kalte Winter aus. Die Temperaturunterschiede sind sehr groß
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